Meine Zeit in Costa Rica vergeht wie im Fluge und schon wieder sind fast 2 Monate vergangen, ohne dass ich es gemerkt habe! Es passiert so viel und ohne meine Kamera wüsste ich fast gar nicht mehr, von wie vielem es noch zu berichten gibt.

November und Besuch von meinem Freund

Beim Essen mit meiner Gastfamilie

2 Wochen seines Besuchs ist Philipp zusammen mit mir in mein Projekt gegangen. Auch hier freuten sich alle sehr über das neue Gesicht und meine Schüler waren sehr interessiert. Ich fand es wirklich toll von meiner Chefin, dass sie meinem Freund mit Vergnügen am Unterricht teilhaben ließ und er sogar gemeinsam meine Klasse mit mir unterrichten durfte. Das war sicher nicht nur eine Bereicherung für Philipp, sondern auch für meine Schüler. Für sie war es völlig neu, auf jemanden zu treffen, der wirklich kein Wort von dem was sie sagen versteht. Das hat mir als Englischlehrerin erleichtert, meinen Schülern die Bedeutung von „Sprache“ näher zu bringen und sie dazu zu motivieren, Englisch und damit einen neunen Zugang zur Kommunikation zu erlernen.

Meine Schüler und ich im Kunstunterricht beim Schneemänner basteln

Philipp mit Schüler Steven

1 Woche haben mein Freund und ich dann mit Reisen verbracht. Gemeinsam waren wir zuerst einige Tage in Manuel Antonio, einem Nationalpark an der südlichen Pazifikküste. Er ist für seine schönen Strände und die große Artenvielfalt, die man dort Hautnah erleben kann, berühmt. Wir waren gemeinsam Schnorcheln, Kajak fahren und baden und konnten bei (leider sehr viel Regen) den Urwald erkunden.

Im Nationalpark, Blick aus dem Urwald auf den Strand

wütendes Totenkopfäffchen aus der Herde, die direkt vor unserer Nase über den Strand lief

Neben schönen Stränden ist Costa Rica auch für seine Vulkane bekannt. Darum verbrachten wir die zweite Hälfte der Woche in La Fortuna am Arenal. Dieser Vulkan war bis vor einem Jahr noch für seine regelmäßigen und sehr beeindruckenden Ausbrüche bekannt, bei denen man besonders nachts dem Naturschauspiel beiwohnen konnte, wie leuchten rote Lava die Hänge hinunter lief. Leider spuckt der Arenal seit einem Jahr nur noch Rauch und etwas Gestein, aber der riesige, perfekt kegelförmige Berg ist trotzdem sehr imposant.

Aussicht auf den Vulkan

Philipp im Paradies, einem riesigen Dschungelgarten aus Wasserfällen, Hängematten und Jaccuzis etwas außerhalb von La Fortuna

Was den Besuch außerdem lohnenswert macht, sind zahlreiche heiße Quellen, die vom Vulkan gespeist werden. Des weiteren wanderten wir zum 65m hohen hohen Wasserfall in der Nähe des Ortes und fuhren zu einer „Tarzan-Schaukel“ über einem Flussbecken, die mir bei meinem letzen Besuch von einheimischen gezeigt worden war.

Catarata La Fortuna

Philipps Besuch hat mich dazu gebracht, viele Dinge, die ich hier in Costa Rica erlebe und die für mich schon zu meinem Alltag gehören, mit anderen Augen zu sehen. Ich habe in dieser Zeit so richtig gemerkt, wie sehr dieses Land schon zu meiner Heimat geworden ist und ich mich ein mein neues Leben hier eingefunden habe. Auch meine Fortschritte im Spanischen wurden mir durch meine Rolle als Übersetzerin zwischen meinem Freund und den Einheimischen noch einmal so richtig deutlich. Ich verstehe eigentlich alles, was direkt zu mir gesagt wird. Bei Gesprächen unter den „Ticos“ muss ich immer noch ein wenig genauer hinhören, da untereinander natürlich schneller, mit Abkürzungen, Dialekt und „Slang“ geredet wird. Ich kann ausdrücken, was ich sagen möchte. Nur wenn es daran geht, die Zeiten zu wechseln und insbesondere in Vergangenheit zu reden, habe ich noch so meine Schwierigkeiten.

Ich bin froh, dass mein Freund nun auch ein bisschen Costa Rica zurück nach Deutschland und zu meiner Familie gebracht hat, dass ich selbst eine so schöne Zeit mit ihm verbringen durfte und dass meine Gastfamilie mich und mein Leben in Deutschland dadurch ein bisschen näher kennen gelernt hat.